Kurzbericht: DEVAP auf dem 21. contec forum - Pflege & Vernetzung
Auf dem zweitägigen contec Forum wurde in allen Sessions deutlich: In der Pflege geht es längst nicht mehr nur um Veränderung, es steht eine Transformation an. Dieser wohnt die große Chance inne, die Pflege so zu gestalten, dass sie uns auch in Zukunft tragen kann.
Der Weg dahin führt über mutige Initiativen, krisenfeste Strategien und das gemeinsame Anpacken der aktuellen Themen von Digitalisierung, über Pflegeorganisation und Kultur bis hin zu Finanzierung und Wirtschaftlichkeit.
Das Statement von Anna Leonhardi, Geschäftsführerin des DEVAP, finden Sie HIER.
Die Krisensymptome in der professionellen Pflege sind hinreichend bekannt: Sämtliche Verbände - auch der DEVAP mit seinem Strategiepapier „Trotzdem Pflege: Für jeden, zu jeder Zeit“ - haben Grundsatzpapiere, Stellungnahmen, Aktionen und Analysen veröffentlicht, die die Dringlichkeit der Situation hinreichend und aussagekräftig beleuchten und vor einem Abbau der Pflegeinfrastruktur und der damit verbundenen drastischen Verknappung von pflegerischen Angeboten für Betroffene und ihre Familien warnen.
Ein Prozess, der bereits gestartet ist, wie Insolvenzen und Schließungen ambulanter sowie stationärer Einrichtungen zeigen. Ohne erhebliche Änderungen am System wird dieser Trend nicht zu stoppen sein. Es ging also beim 21. contec Forum nicht darum bekannte Positionen darzustellen, sondern den Mut zu haben, sich auszuprobieren, und den Weg für echte Innovationen aufzuzeigen.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz spricht sich mittlerweile für eine Begrenzung der Eigenanteile aus und betont, wie wichtig Solidarität zur Finanzierung von Pflege ist, denn die Sicherung der professionellen Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung.
Die Wahlprogramme der Parteien bleiben hinter den Erwartungen der Bevölkerung zurück: Laut forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbands von Januar 2025 sehen die meisten Bürger (48%) beim Thema Gesundheitsversorgung und Pflege den dringendsten politischen Handlungsbedarf - noch vor der Wirtschaft (46%) und den Themen Innere Sicherheit und Bildung (je 40%) – und dennoch nehmen diese Themen in den aktuell vorliegenden Wahlprogrammen eine eher untergeordnete Rolle ein.
Beim 21. contec forum am 15./16. Januar 2025 in Berlin wurden diese Themen und Handlungsbedarfe mit zahlreichen renommierten Expert*innen, wie Dr. Martin Schölkopf, Leiter der Abteilung 4 Pflegeversicherung und Stärkung im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), und Simone Borchardt, Mitglied des Deutschen Bundestages/Gesundheitsausschuss, intensiv diskutiert.
Anna Leonhardi, Geschäftsführerin des DEVAP, nahm an einer „Verbands-Podiumsdiskussion“ am zweiten Forumstag teilnehmen. Der Titel lautete „Vier Positionen – ein Ziel“. Dabei wurden die Positionen unterschiedlicher Verbände der Pflegelandschaft diskutiert und erörtert.
Mit dabei waren neben Anna Leonhardi, Andreas Wedeking, Geschäftsführer Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD), Norbert Grote, Geschäftsführer Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) und Prof. Dr. Alexander Schraml, Vorsitzender des Bundesverbandes der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen e.V. (BKSB). Eva Lettenmeier, Geschäftsbereichsleitung contec, moderierte die Diskussion.
In der Diskussion wurde offen über Verbandseitelkeiten, immer noch Trennendes und viele Gemeinsamkeiten gesprochen. Dabei wurde deutlich, dass die Verbände intern über ihre unterschiedlichen Ansätze auf Augenhöhe weiterhin diskutieren müssen, und nach außen mit einer Stimme sprechen sollten, damit die Langzeitpflege endlich sichtbar wird und im Fokus des Wahlkampfes, dem Koalitionsvertrag und der Gesellschaft ist.
Der DEVAP wird sich hierfür auch weiterhin stark machen und führt aktuell viele Hintergrundgespräche mit Politik und Ministerien auf Bundesebene. Unterstützen Sie dies gern und nutzen die Musterschreiben.