DEVAP-Pressemitteilung "Sehenden Auges in die Katastrophe"
Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) äußert sich in seiner aktuellen Pressemitteilung zur Bekanntgabe von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, dass es in dieser Legislatur keine Pflegereform geben wird:
„Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt enorm, das erforderliche Pflegepersonal fehlt, die Versorgungssicherheit ist nicht gewährleistet und die auskömmliche Finanzierung der Pflegeversicherung nicht sichergestellt: diese Abwärtsspirale ist seit Jahren bekannt und Lösungsvorschläge liegen auf dem Tisch“, so Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP. „Dennoch wird wieder auf die nächste Legislatur vertröstet und damit sehenden Auges weiter in die Katastrophe gesteuert.“
„Wenn jetzt ein Sprung der Zahl Pflegebedürftiger festzustellen ist, ändert das nichts an der Tatsache, dass die demografische Entwicklung seit Jahren absehbar war“, so Wesemann weiter. „Das die Lösungsansätze der Bundesparteien und -ministerien vielfältig sind, ist ebenfalls bekannt. Seit Jahren werden diese gemeinsam mit den Verbänden, der Wissenschaft und den Betroffenenvertretungen intensiv diskutiert. Auch der DEVAP hat sich hier mit Reformvorschlägen aktiv eingebracht.“
„Trotz der divergenten Ansätze ist jedoch allen Beteiligten klar, dass Nichts zu tun die größte Katastrophe für die Sicherung der Langzeitpflege bedeuten würde. Ein Systemwechsel nach 30 Jahren Pflegeversicherung mit einer grundständigen und legislaturübergreifenden Finanz- und Strukturreform ist unausweichlich“, so Wesemann weiter. „Träger, Pflegebedürftige und das Pflegepersonal erwarten seit Jahren, dass die Bundespolitik endlich ihren Job macht und sich auf Lösungen verständigt.“
„Die Pflege muss in Deutschland ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Kleinteilige Ansätze genügen schon lange nicht mehr, um langfristig eine sichere Versorgung zu gewährleisten“, so Wesemann abschließend.
Der DEVAP bringt sich in die Weiterentwicklung der Langzeitpflege mit seinem ganzheitlichen Strategiepapier „TROTZDEM Pflege: für Jeden, zu jeder Zeit“ ein, welches am 17. Oktober 2024 veröffentlicht wird.