Kurzbericht: Politisches Frühstück der Pflegepioniere am 13. Juni 2024 in Berlin
Zum Thema „Mehr Fachkompetenzen in der Langzeitpflege! Wie kann Qualifizierung zu guter Pflege und zu guter Arbeit führen?“ haben die Pflegepioniere zum politischen Frühstück in den Bundestag eingeladen. Frau Leonhardi moderierte die Veranstaltung.
Die Pflege steht derzeit vor immensen Herausforderungen. Während es auf der einen Seite immer mehr Pflegebedürftige gibt, mangelt es auf der anderen Seite an qualifiziertem Personal. Dabei gibt es immer mehr Beschäftigte, die „Einfacharbeit“ – Tätigkeiten, für die keine formalen Berufsqualifikationen notwendig sind – verrichten. Diese Tätigkeiten sind zugleich auch mit hohen Anforderungen, z.B. durch die Digitalisierung, versehen. Die Einkommen und beruflichen Entwicklungschancen der Beschäftigten in Einfacharbeit sind meist gering und die Fluktuation ist hoch. Damit gelangen zu wenige Beschäftigte aus der Einfacharbeit in die Facharbeit – insbesondere in der Pflege.
Wie man dies ändern kann, war Thema des Parlamentarischen Frühstücks am 13. Juni 2024 um 7:45 Uhr im Käfers Dachgartenrestaurant im Bundestag.
Der Projektkoordinator Dr. Peter Bleser stellte zu Beginn das RessourceE Projekt vor, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Im Projekt RessourcE werden Konzepte für die Gesunderhaltung und Qualifikationsentwicklung von Hilfskräften in der Pflege entwickelt und erprobt.
Im Impulsvortrag „Teilqualifikation und Anerkennung informellen Lernens – zwei mögliche Hebel zur Fachkräftesicherung in der Pflege“ führte Dr. Martin Noack, Senior Expert Betriebliche Bildung und Weiterbildung bei der Bertelsmann Stiftung, aus.
Die anschließende Paneldiskussion mit Simone Borchardt, MdB (CDU/CSU), Mitglied im Gesundheitsausschuss, Natalie Pawlik, MdB (SPD), Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales, Sven Mensen, Geschäftsführer eines Pflege-Komplexträgers (Lilienthal), Isabell Halletz, Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbands Pflege e.V. (AGVP), und Barbara Brem, Leitung der Servicestelle Kompetenzmanagement bei saarland.innovation & standort e.V. (saaris), moderierte Anna Leonhardi, Geschäftsführerin des DEVAP.
In der Podiumsdiskussion riefen die Expert:innen zu einer strategischen Qualifizierungsoffensive auf, um die Mitarbeitenden an die Pflegebranche zu binden, sie auch verstärkt für die Branche zu gewinnen und sie vor Überlastung zu schützen, gleichzeitig aber auch die Pflegequalität sicherzustellen. Hierzu kommt die Notwendigkeit, weitere Anleitungspersonen auszubilden und die Kompetenzen in der Führungsebene für Personalentwicklung zu stärken.
Ein Folgeformat zu diesem wichtigen Thema ist mit DEVAP-Beteiligung geplant.