Deutscher Evangelischer Verband
für Altenarbeit und Pflege e.V.

Kurzbericht DEVAP-Werkstattgespräch „Aufbruch ins Digitale: Best-Practice-Projekt zur digitalen Pflegedokumentation in der ambulanten Pflege"

Der DEVAP zeigte in Kooperation mit der Diakonie Hamburg auf seinem zweiten digitalen Werkstattgespräch „Aufbruch ins Digitale" Best practice Beispiele für eine gelungene digitale Pflegedokumentation in der ambulanten Pflege.

Der DEVAP fordert schon lange, einheitliche und für alle verbindliche digitale Lösungen in der Pflegedokumentation, der Leistungserfassung und der Abrechnung. Zum Thema wurde bereits das DEVAP-Positionspapier „Bürokratieentlastung in der ambulanten Pflege - Forderungen zum Verordnungsmanagement und zum DTA-Verfahren“ und eine umfangreiche Pressemappe mit konkreten Forderungen und Umsetzungsschritten veröffentlicht.

Dennoch findet in der ambulanten Pflege die digitale Kommunikation mit einheitlichen Verfahren für alle Krankenkassen weiterhin - trotz vielfacher politischer Ankündigungen auf Bundesebene - in der Realität nicht statt.

Beim digitalen DEVAP-Werkstattgespräch „Aufbruch ins Digitale: Best-Practice-Projekt zur digitalen Pflegedokumentation in der ambulanten Pflege" am 28.10.2022 wurde zum Thema mit den 89 Teilnehmenden intensiv diskutiert und Best practice Beispiele der DSP Elbdiakonie gGmbH Hamburg und der Diakonie vor Ort gGmbH Gummersbach vorgestellt.

Zur Eröffnung sprach Katrin Kell, DEVAP-Vorstand und Fachbereichsleitung Pflege und Senioren Diakonisches Werk Hamburg, ein Grußwort.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Digitalisierung in der ambulanten Pflege und den aktuellen Stand auf Bundesebene erläuterte Sonja Schneider-Koch, DEVAP Fachausschuss Ambulante pflegerische Dienste und Geschäftsführerin DSP Elbdiakonie gemeinnützige GmbH Hamburg, in einem Impuls und berichtete von der Umsetzung in Hamburg.

Sebastian Wirth, DEVAP-Vorstand und Geschäftsführer Diakoniestationen An der Agger und in Windeck der Diakonie vor Ort gGmbH, stellte anschließend das Best-Practice-Projekt der Diakonie vor Ort gGmbH Gummersbach vor. Hier wurde ein Standard für die digitale Pflegedokumentation und den elektronischen Leistungsnachweis für die ambulante Pflege entwickelt.

Anna Leonhardi, Geschäftsführerin des DEVAP, moderierte das Werkstattgespräch.

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde herausgestellt, dass die Erfahrungen der Dienste zeigen, dass die Kosten für digitale Lösungen und auch der Aufwand für die Schulungen der Mitarbeiter zwar nicht unerheblich sind, die Effizienz nach erfolgreicher Implementierung digitaler Verfahren jedoch enorm ist. Die Dienste sollten jetzt damit starten und Erfahrungen zu sammeln.

Es gibt bereits viele Träger in Deutschland, die den Weg der digitalen Pflegedokumentation beschreiten und mit dem eLeistungsnachweis abrechnen. Dennoch muss jeder Leistungsnachweis danach wieder ausgedruckt und das Papier für die Abrechnung per Post zur Kasse geschickt werden. Das verursacht vollkommen unnötig Tonnen von Papier.

Weiterhin wurde kritisiert, dass bisher nur wenige Krankenkassen, aber leider auch sehr große Kassen vereinzelt die Unterschriften der Patienten auf dem eLeistungsnachweis abgelehnt haben. Diese Verfahren müssen endlich im Jahr 2022 ankommen. Parallel muss auf Bundesebene ein Masterplan mit durchgängig einheitlichen digitalen Lösungen entwickelt werden.

Der DEVAP wird zum Thema weiterarbeiten und auch Veranstaltungen anbieten.