Deutscher Evangelischer Verband
für Altenarbeit und Pflege e.V.

Kurzbericht: DEVAP-Auftaktveranstaltung „Roadmap für die Pflege: Die Pflegereform 2021 muss mutig sein!“ am 17.02.2021 mit Andreas Westerfellhaus

Am 17.02.2021 fand im Rahmen der DEVAP-Veranstaltung „Roadmap für die Pflege: Die Pflegereform 2021 muss mutig sein!“ ein gemeinsamer, digitaler Austausch mit dem Bundespflegebevollmächtigtem Westerfellhaus satt. Der Einladung sind über 90 Mitglieder gefolgt; die Ärztezeitung hat bereits berichtet:  https://www.aerztezeitung.de/Politik/Konfessionelle-Anbieter-rufen-nach-Pflege-Reformen-417152.html

Wilfried Wesemann, Vorstandsvorsitzenden des DEVAP, und Dr. Bodo de Vries, Vorstandsmitglied des DEVAP, haben zwei Stunden lang intensiv mit Andreas Westerfellhaus das DEVAP-Strategiepapier anhand eines Fragenkataloges diskutiert und mit den bereits seit November 2020 vorliegenden Eckpunkten einer Pflegereform 2021 aus dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) abgeglichen. Der DEVAP konnte sich in der Veranstaltung gemeinsam mit seinen Mitgliedern als kompetenter Ansprechpartner positionieren. Über 90 Teilnehmer sind der Diskussion gefolgt; darunter verschiedene Pressevertreter.

Laut Westerfellhaus liegt der bereits lang erwartetet Referentenentwurf zur Reform in den nächsten Tagen vor; inhaltliche Aussagen konnte er hierzu leider nicht treffen. Er stellt jedoch klar, dass für ihn bereits die Ansätze im Eckpunktepapier an vielen Stellen zu kurz gegriffen sind und auch aus seiner Sicht umfassendere Reformen notwendig wären, um das Pflegesystem langfristig zu stärken.

Wilfried Wesemann und Dr. de Vries haben die sieben DEVAP-Forderungen aus dem im Oktober 2020 veröffentlichten DEVAP-Strategiepapier vorgestellt und hierzu mit Westerfellhaus diskutiert:

1.        Festschreibung der Eigenanteile, Überführung der Behandlungskosten

2.        Sektorengrenzen abbauen

3.        pflegende Angehörige und Zivilgesellschaft stärken

4.        Kommunen stärken – Pflegerische Infrastruktur und Förderung des Gemeinwesens als kommunale Pflichtaufgabe

5.        Weiterentwicklung der Investitionskosten

6.        einheitliche Personalaufbaukonzepte

7.        Chancen der Digitalisierung nutzen

In einer abschließenden Umfrage wurde erfragt, welche der sieben DEVAP-Forderungen für die Teilnehmer Priorität haben. Im Ergebnis wurde deutlich, dass die Festschreibung der Eigenanteile und Überführung der Behandlungskosten; einheitliche Personalkonzepte und der Abbau der Sektorengrenzen die wichtigsten Schritte sind, um eine zukunftsfeste Pflege umzusetzen.

Im Hinblick auf die Pandemie warb Westerfellhaus dafür, das Positive zu sehen und nicht mit dem Finger auf die Fehler in der Vergangenheit zu zeigen. Er spricht sich gegen eine Impfpflicht für das Pflegepersonal und eine Abschottung der Heime sowie Krankenhäuser aus und schließt sich damit den DEVAP-Pressestatements der vergangenen Monate an.

 

Die Veranstaltung am 17.02.2021 war der Auftakt einer Reihe von DEVAP-Regionaldialogen im 1. Halbjahr 2021, bei denen gemeinsam mit politischen Vertretern das DEVAP-Strategiepapier und die vorliegenden Reformvorschläge des BMG diskutiert werden sollen.

Wir werden Ihnen in Kürze gern nähere Informationen zur Verfügung stellen.