Deutscher Evangelischer Verband
für Altenarbeit und Pflege e.V.

Kurzbericht 2. Kongress „Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Sozialwirtschaft – Green-Tech, KI- und nachhaltige Energie-Lösungen für die Sozialwirtschaft“

In den Kernprozessen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft werden rund 50 Prozent aller Treibhausgase verursacht – vorrangig im IT-Sektor, den (digitalen) Geschäftsprozessen und in der Bewirtschaftung von Gebäuden und Immobilien. Diesen Aspekt der Nachhaltigkeit in der eigenen Organisation gezielt zu betrachten, war Ziel des Kongresses. Die Analyse der eigenen Zahlen führt zu konkreten Einsparpotenzialen – insbesondere mit Blick auf die Trends „Green-IT“ und „Künstliche Intelligenz“. Beide Technologien sind in den bisherigen Betrachtungen von Nachhaltigkeit unterpräsentiert.

Lösungen, Ansätze und neue Impulse, wie Unternehmen die digitale Nachhaltigkeit von Software, KI-Anwendungen oder des gemanagten Energie- und Gebäudebestandes bewerten können, stellte der 2. FINSOZ-Kongress „Nachhaltigkeit – Green-Tech, KI und Energie-Lösungen“ am 22.02.2024 online vor.

Thordis Eckardt, Geschäftsführerin FINSOZ,hat den zweiten Kongress erneut erfolgreich organisiert und moderiert. Der DEVAP, der Ev. Immobilienverband und das Change Hub konnten als Kooperationspartner mitwirken.

Anna Leonhardi, Geschäftsführerin DEVAP, führte in den einführenden Worten aus, dass in der Langzeitpflege vor allem die Gebäude im Fokus zum Thema Nachhaltigkeit stehen; gefolgt von den Arbeitsbedingungen und Governancefaktoren zu Rolle und Zusammensetzung der Unternehmensführung. Der DEVAP fordert verlässliche Rahmenbedingungen, indem beispielsweise Fördertöpfe weiterhin zur Verfügung stehen und die Betreiber auch weiterhin unterstützt werden bei der Finanzierung der Investitionskosten. Nähere Informationen können dem DEVAP Impulspapier entnommen werden.

MdB Erich Irlstorfer, Mitglied des Bundestags (CDU/CSU), hat mit seinem Impulsvortrag „Nachhaltigkeit in der Pflege“ in die Veranstaltung eingeführt. Das Thema Nachhaltigkeit sollte deutlich mehr Beachtung in den Beratungen auf Bundesebene bekommen, weil viele Unternehmen gute Konzepte umsetzen, die in die breite Fläche durch konkrete Förderung gebracht werden sollten.

Susanne Leciejewski, SozialGestaltung GmbH, stellte in ihrem Impulsvortrag „Chancen und Risiken von Nachhaltigkeit in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft“ vor. Bei der Kreditvergabe und Bestimmung der Zinsen wird der Score für Nachhaltigkeitsfragen immer bedeutender. Investitionen in Nachhaltigkeit führen für die Träger vor allem zur Kostensenkung, erhöht die Arbeitsgeberattraktivität und ist unabdingbar für Kreditvergaben und Investitionen. 

Prof. Dr.-Ing. Peter Radgen, Universität Stuttgart Lehrstuhl für Energieeffizienz, führte im Anschluss zur Frage „Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bei KI-Anwendungen – ein Widerspruch?“ aus. Ziel des Projekts NADIKI (Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bei KI-Anwendungen) ist die Erfassung und Bereitstellung von Informationen über die Umweltauswirkungen digitaler Infrastruktur, um umweltfreundliche KI-Anwendungen zu entwickeln. Für fast alle Investitionen im Energiebereich gibt es mittlerweile Fördermöglichkeiten, wobei diese nicht immer verlässlich weiterlaufen.

Hr. Prof. Radgen verwies zudem auf eine Veröffentlichung zur Energieeffizienz in Gesundheitseinrichtungen aus Baden-Württemberg.

In vier Workshops zum Thema „Nachhaltige Projekte und Konzepte“ wurden konkret Projekte vorgestellt und gemeinsam zu Chancen und Stolpersteinen beraten.

Informationen zum 3. Kongress erhalten Sie über die DEVAP-Rundschreiben.