Deutscher Evangelischer Verband
für Altenarbeit und Pflege e.V.

DEVAP-VKAD-Pressemitteilung "Empathische Begleitung Pflegebedürftiger ist von zentraler Bedeutung!"

DEVAP und VKAD äußern sich zu den zusätzlichen Herausforderungen bei der Versorgung der Pflegebedürftigen in der Corona-Pandemie (Pressemitteilung):

„Bewohner und Kunden, die wir stationär und ambulant versorgen, begreifen die Corona-Pandemie nicht aus der eigenen Erfahrung und Biografie. Häufig ist eine Demenzerkrankung Ursache räumlicher und zeitlicher Desorientierung. Hiervon sind bis zu 70 % der  Bewohner in den stationären Einrichtungen betroffen“, erklärt Dr. de Vries, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Evangelischen Verbandes für Altenarbeit und Pflege e. V. (DEVAP). „Die gedankliche Übertragung oder das Schaffen von Anknüpfungspunkten ist aufgrund der Einzigartigkeit des aktuellen Geschehens nicht gegeben. Von einem intellektuellen Nachvollziehen des Sinnzusammenhangs zu Einschränkungen, zu Besucherverboten und der Umsetzung besonderer Hygienemaßnahmen können wir bei diesem Personenkreis nicht ausgehen. Eine auf dieser Grundlage entstehende selbstregulierte Verhaltensanpassung ist deshalb bei dem überwiegenden Teil der Menschen mit Demenz nicht zu erwarten. Es stellt sich daher als eine besondere Herausforderung für die Mitarbeitenden in den Einrichtungen und Diensten aber auch für die Angehörigen heraus, den Alltag der Menschen mit Demenz so weiter zu gestalten, dass sie trotz der Corona-Krise ihren stabilen Tagesablauf weiterhin vorfinden “, so Dr. de Vries weiter.

„Das Erleben von Einschränkungen und der Umgang mit diesen stellen unsere Pflegekräfte bei der Versorgung aktuell vor große Herausforderungen. In diesen Tagen ist die Arbeit in den Einrichtungen und Diensten von besonderer Zuwendung zu den Pflegebedürftigen und einer Hinwendung zum Umgang mit deren Ängsten geprägt. Zunehmend stehen vertraute Pflegepersonen wegen eigener CoVid-19-Erkrankung oder notwendiger Quarantäne nicht zur Verfügung. Bezugspersonen fallen wegen Einschränkungen in der Besuchsregelung weg. Dieser Umstand löst Unsicherheit bei den Pflegebedürftigen aus. Für die pflegebedürftigen Menschen kommt es deshalb neben der speziellen pflegefachlichen Versorgung auf intensive Zuwendung an; für die Mitarbeitenden neben den pflegefachlichen Aufgaben auf einen besonderen emphatischen Zugang in der Beziehungsgestaltung der Pflegesituation.“, kommentiert Eva-Maria Güthoff, erste Vorsitzende des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland e. V. (VKAD).