Deutscher Evangelischer Verband
für Altenarbeit und Pflege e.V.

DEVAP-VKAD-Pressemeldung: Chance verpasst?! - Die neue Regierung ist sofort in der Pflicht

DEVAP und VKAD äußern sich in der aktuellen Pressemitteilung enttäuscht über die verpasste umfassende Pflegereform:

„Wir haben viel erwartet von der lange angekündigten Pflegereform und wurden enttäuscht“, so Wilfried Wesemann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) e.V. „Die „Änderungsanträge“, die diese Woche vom Kabinett gebilligt werden soll und zu der es am 07.06. nun doch noch eine Anhörung geben soll, regelt nur kleine Teile der längst überfälligen umfassenden Reform und greift insgesamt viel zu kurz. Wir haben umsetzbare Vorschläge eingebracht, uns als Gesprächspartner angeboten. Und – was noch schwerer wiegt – wir haben unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie den Menschen, die von uns gepflegt und betreut werden, und ihren Angehörigen, Mut gemacht, dass sich in dieser Legislaturperiode für die Pflege grundsätzlich finanziell wie strukturell etwas ändert.“

„Leider vergeblich“, ergänzt Eva-Maria Güthoff, Vorsitzende des Verbands katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) e. V.  „Dabei sah zunächst alles nach einem geordneten Verfahren aus. Das Eckpunktepapier aus dem BMG kam im November 2020, danach war genug Zeit, eine umfassende Pflegereform mit ausreichend Gelegenheit zur Stellungnahme und Nachjustierung auf den Weg zu bringen. Nun müssen wir feststellen, dass die Chance für eine umfassende Pflegereform in dieser Legislatur verpasst wurde!“

DEVAP und VKAD schlagen ganzheitliche Lösungen für eine zukunftsfeste Pflegereform vor und haben sich frühzeitig mit Forderungspapieren dazu als Gesprächspartner angeboten.

„Wir fordern umfassende Verbesserungen für die Mitarbeitenden in der Pflege, die Pflegebedürftigen und die Angehörigen“, so Güthoff weiter. „„Was jetzt dem Bundestag zur Entscheidung vorgelegt wird, sind nur noch Fragmente dessen, was einst eine Pflegereform werden sollte. Die Aktuellen Änderungsanträge können nur ein Anfang sein.“

„Wir geben uns nicht mit Bruchstücken zufrieden“, ergänzt Wesemann abschließend. „Hier wird auf dem Rücken der Pflegebedürftigen, ihren Angehörigen und den Mitarbeitenden in der Pflege ein Kampf ohne Sieger ausgefochten. Die nächste Regierung muss rasch ins Arbeiten kommen und die längst überfällige Reform der Pflegeversicherung sofort nach der Konstituierung in Angriff nehmen.“