DEVAP-Pressemitteilung "Zukunft der Langzeitpflege braucht Mut, Stärke und Entschlossenheit"
Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) ruft in Anlehnung an das Motto „Mutig, stark, beherzt“ des diesjährigen Evangelischen Kirchentags die neuen politisch Verantwortlichen für die Langzeitpflege zum entschlossenen Handeln auf (Pressemitteilung):
Berlin, 07.05.2025 „Obwohl wir schon lange kein Erkenntnisproblem mehr haben, sollen laut Koalitionsvertrag „Verantwortung für Deutschland“ zwischen CDU, CSU und SPD für die Rettung und Weiterentwicklung der Langzeitpflege wieder Kommissionen gebildet und dringend notwendige Reformen verschoben werden“, so Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP. „Anstatt die Versorgungssicherheit, die Strukturen und die wirtschaftliche Schieflage vieler Träger in den Blick zu nehmen, soll Pflege wieder stärker ins private Umfeld verlagert werden. Dies kommt einer Pflegetriage gleich und widerspricht dem gesamtgesellschaftlichen Grundsatz nach gleichwertigen Lebensverhältnissen.“
„Der Koalitionsvertrag bleibt damit für die professionelle Langzeitpflege weit hinter den Erwartungen und auch den zuvor veröffentlichten Ergebnissen der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege (AG 6) zurück. Hier hatte die Branche noch den Eindruck, dass die seit vielen Jahren vorliegenden Positionspapiere und Gutachten, wie zuletzt das DEVAP Strategiepapier „Trotzdem Pflege: Für jeden, zu jeder Zeit“ und das 3. Gutachten der Initiative Pro Pflegereform, Eingang in die Überlegungen gefunden haben“, so Wilfried Wesemann. „Die Inhalte und Zeitschienen ließen hoffen und zeigten, dass erkannt wurde, dass die Versorgungssicherheit in der Langzeitpflege ohne Sofortmaßnahmen und eine grundständige Finanz- und Strukturreform nicht mehr sichergestellt ist.“
„Wir gratulieren der neuen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken zum Amt und wünschen ihr und den weiteren Verantwortlichen Mut, Stärke und Entschlossenheit, denn Pflege gehört zu den BIG FIVE Herausforderungen unserer Zeit: Jeder sechste Mensch in Deutschland ist direkt oder indirekt von Pflege betroffen“, so Wesemann abschließend. „Die Verantwortung für eine professionelle, ausfinanzierte und zukunftsfähige Pflege in Deutschland darf nicht in das private Umfeld der Betroffenen verschoben werden. Wir müssen gesamtgesellschaftlich Lösungen finden. Hierfür bringt sich der DEVAP auf Bundesebene auch weiterhin gern aktiv ein.“