Deutscher Evangelischer Verband
für Altenarbeit und Pflege e.V.

DEVAP-Pressemitteilung "Verband wehrt sich gegen Pauschalkritik. Die Zusammenhänge sind falsch"

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) äußert sich in seiner aktuellen Pressemitteilung zu den unangemessenen Reaktionen auf die Studie der AOK zur Sterblichkeit in Pflegeheimen während der Pandemie:

Die AOK hat eine Studie herausgegeben, in der Zahlen zur Sterblichkeit in stationären Pflegeeinrichtungen während der Pandemie benannt werden. Anhand dieser - laut Studie - gestiegenen Zahlen werden nun in der Presse zum einen mangelnde Hygienekonzepte sowie eine mangelnde Impfbereitschaft der Mitarbeitenden kritisiert.

„Wir verwahren uns gegen diese Pauschalkritik an unseren Einrichtungen“, kritisiert Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP, scharf. „Erneut sehen wir uns einem Angriff ausgeliefert, der die Situation nicht korrekt widerspiegelt und den Einsatz der Pflegekräfte in dieser herausfordernden Zeit pauschal abwertet.“

Die diakonischen Pflegeeinrichtungen haben auf Hochtouren gearbeitet, um ihren Bewohnern während der Pandemie und unter Berücksichtigung der verordneten Besuchsregelungen das Leben in den Einrichtungen so angenehm wie irgend möglich zu machen. Mehrfach hatte der DEVAP angemahnt, dass die Regelungen ohne Expertise aus dem Pflegebereich getroffen wurden und zum Teil an der praktischen Realität vorbei gingen.

„Dennoch haben die Mitarbeitenden in den Einrichtungen trotz der bereits vor Corona kritischen Personalabdeckung bis zum Rande des Zumutbaren gearbeitet“, so Wesemann. „Dafür wurden sie zunächst beklatscht und dann immer schärfer kritisiert. Geredet hat niemand mit den Experten, als es darum ging, ein gutes Konzept zu entwickeln, das die Bewohner schützt vor dem Virus und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit gibt, nicht komplett von der Außenwelt abgeschnitten zu sein.“

Auch eine mangelnde Impfbereitschaft bestätigt der Verband nicht.

„Eine interne Studie des DEVAP hat ergeben, dass die Impfbereitschaft bereits zu Beginn der Möglichkeit einer Impfung für Mitarbeitende bei über 50% lag – mittlerweile liegen wir bei über 70 %“, so Wesemann abschließend. „Und den Zusammenhang zu ziehen zwischen der Sterblichkeit im Dezember 2020 und einer – nicht zutreffenden – mangelnden Impfbereitschaft der Mitarbeitenden, wie Herr Brysch es tut, ist schlichtweg falsch. Gleichwohl ist die Umsetzung der Testverordnung mit konsequenter Testung von Mitarbeitenden eine sinnvolle, aber auch zusätzlich zu organisierende, Aufgabe. An dieser Stelle sind wir mit Herrn Brysch, was die Zukunft angeht, einig. Impfen, testen und konsequentes Hygienemanagement.“