Deutscher Evangelischer Verband
für Altenarbeit und Pflege e.V.

DEVAP-Pressemitteilung: Pflege zeigt jeden Tag Gesicht

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) äußert sich in seiner aktuellen Pressemitteilung zur besonderen Belastung in der Pflege und den notwendigen Reformschritten:

„Die Welt ist aus den Fugen geraten und es gilt mehr denn je, sich für stabile und verlässliche, zukunftssichere und nachhaltige Versorgungsstrukturen einzusetzen – auch und vor allem in der Pflege.“, so Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP. „In den extrem herausfordernden letzten zwei Jahren der Pandemie hat die Pflege mit Herz und Hand jeden Tag Gesicht für die Versorgungsstabilität gezeigt. Ein Gesicht, dass für diese vulnerable Gruppe der uns anvertrauten Menschen oft das einzige Fenster zu der sich extrem veränderten Außenwelt ist. Auch pandemieunabhängig steht der gesamte Pflegebereich vor einer enormen Herausforderung. Wir brauchen endlich ein Gesamtpaket, um die Pflege für die Zukunft besser aufzustellen und diese Sorgearbeit gesamtgesellschaftlich anzuerkennen und wertzuschätzen.“

„Die Belastung in der Pflege ist weiterhin sehr hoch: die Unsicherheiten in Bezug auf die Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht, eine hohe Ausfallquote bei den Mitarbeitenden aufgrund von Corona-Infektionen, zusätzliche pandemiebedingte Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen, sind zusätzliche Herausforderungen, die aktuell von den Trägern und Mitarbeitenden bewältigt werden müssen.“, so Wesemann. „Dies alles neben der eigentlichen Pflegearbeit und den operativen und strategischen Aufgaben der Träger.“

Der Koalitionsvertag der Ampel-Regierung wurde vor drei Monaten veröffentlicht und nimmt zumindest einen Teil der Herausforderungen in der Pflege in den Blick und skizziert Lösungswege.

„Hier gilt es nun weiterzudenken und umzusetzen.“, so Wesemann weiter. „Aktuell ist unser Eindruck jedoch, dass die so dringend notwendigen, umfassenden Reformen in der Pflege nicht prioritär in den zuständigen Bundesministerien behandelt werden. Ein Pflegebonus allein, der viel zu spät gezahlt wird und dazu noch Berufsgruppen ausschließen, die in der Pandemie ebenfalls hochbelastet waren, reicht nicht.“

„Dringend notwendige Zukunftsentwicklungen, zu denen sich auch der DEVAP wiederholt geäußert hat, sind zeitnah auf den Weg zu bringen, um gleichwertige Lebensverhältnisse für hilfs- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland zu schaffen und die Pflegeversicherung zukunftsfest weiterzuentwickeln.“, so Wesemann abschließend. „Unser Appell ist, dass der Bund - neben der Umsetzung der Beschlüsse der vergangenen Legislatur - die dringend notwendigen Pflegereformen zeitnah angehen muss. Dies wäre ein nachhaltiges Zeichen der Wertschätzung für die in der Pflege tätigen Menschen.“

Der DEVAP fordert in seinem „Strategiepapier Altenarbeit und Pflege 2021 bis 2025“ gleichwertige Lebensverhältnisse für hilfs- und pflegebedürftige Menschen zu schaffen und benennt hierfür konkrete Umsetzungsschritte.