Deutscher Evangelischer Verband
für Altenarbeit und Pflege e.V.

DEVAP-Pressemitteilung "Nicht mal die Hälfte der zusätzlichen Personalstellen besetzt: DEVAP-Umfrage zur Besetzung der zusätzlichen Personalstellen"

155 Träger haben sich an der Umfrage des Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) zur Besetzung der zusätzlichen Stellen für Pflegefachkräfte gemäß § 8 Abs. 6 SGB XI und Pflegehilfskräfte gemäß § 84 Abs. 9 SGB XI beteiligt. Zu den Ergebnissen äußert sich nun der DEVAP Vorsitzende Wilfried Wesemann in einer Pressemitteilung.

Hier finden Sie einen Auszug aus der Pressemitteilung vom 25.01.2022 (Anlage):

„Lediglich 46 % der diakonischen Träger haben die zusätzlichen Pflegefachkraftstellen bisher teilweise oder ganz besetzt. Bei den Pflegeassistenzstellen ist die Quote mit 39 % noch gerin-ger.“, so Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP, zu den nun vorliegenden Ergebnissen. „Das Ziel, die das Pflegepersonal in stationären Einrichtungen im Alltag spürbar durch eine bessere Personalausstattung zu entlasten und so die Pflege und Betreuung der Pflegebedürftigen zu verbessern, wurde damit deutlich verfehlt.“

„Als Hauptgründe für die Nichtbesetzung nannten die Träger Schwierigkeiten, überhaupt die Soll-Besetzung gemäß Personalschlüssel zu erreichen und das Finden von geeignetem zu-sätzlich Personal auf dem Arbeitsmarkt.“, so Wesemann weiter. „Auch der zu hohe bürokrati-sche Aufwand für die An- und Abmeldung der Zusatzkräfte aufgrund ständiger Personalverän-derungen wie beispielsweise Kündigungen, Elternzeit, Langzeitkrank und aufgrund von Aus-lastungsschwankungen und Schwankungen beim Erreichen des Soll-Personals wurden als Ursachen für die geringe Besetzung dieser zusätzlichen Personalstellen benannt.“

„Im Koalitionsvertag versprechen die Regierungsparteien den Ausbau der Personalbemes-sungsverfahren beschleunigen zu wollen, jedoch bringen uns bessere Personalschlüssel nichts, wenn der Arbeitsmarkt seit Jahren gänzlich leer ist. Einmalige Prämien sind kein ausreichender Anreiz. Die Politik muss dringend langfristig angelegte und tatsächlich wirksame Maßnahmen zur Aufwertung des Pflegeberufs ergreifen.“, so Wesemann abschließend. „Der DEVAP stellt in seinem Strategiepapier konkrete Ansätze vor, um auch in Zukunft die flächendeckende Verfügbarkeit professioneller Pflegeleistungen unter Beachtung gleichwertiger Lebensverhältnisse sicherzustellen.“