Deutscher Evangelischer Verband
für Altenarbeit und Pflege e.V.

DEVAP-Pressemitteilung „Besuchsverbote in Pflegeeinrichtungen. DEVAP fordert eine Politik mit Augenmaß“

Der DEVAP hat gestern eine Pressemitteilung veröffentlicht, in welcher der Vorstandsvorsitzende Dr. de Vries mehr Augenmaß auf den eigentlichen ethischen Konflikt in der aktuellen Diskussion um Besuchsverbote in Pflegeeinrichtungen fordert.

Hier finden Sie einige Auszüge aus der gemeinsamen Pressemitteilung vom 05.05.2020:

„Das allgemeine Besuchsverbot in Einrichtungen der Altenhilfe in NRW (Stand 30.04.2020) könnte in seiner Wirkung zur Isolation von Bewohnern führen und provoziert damit ethische und rechtliche Fragestellungen, die über den intendierten Infektionsschutz hinausgehen“, so Dr. Bodo de Vries, Vorstandsvorsitzender des Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP). „Allein die Tatsache, dass ca. 50 % der neuen Bewohner einer Einrichtung in den ersten 15 Monaten ihres Aufenthalts versterben, macht deutlich, dass das Warten auf einen Impfstoff gegen Covid-19 in diesem Zusammenhang für viele Bewohner zu spät kommen wird und die letzte Lebensphase sich ohne die natürliche Beziehungsgestaltung zu Angehörigen gestalten könnte.“

Seit Wochen beherrscht die Corona-Pandemie die Gesellschaft und das Leben der Menschen in unserem Land. In besonderer Weise sind die Menschen betroffen, die aufgrund von Vorerkrankungen und ihrem Lebensalter zur „Risikogruppe“ gehören. Der Gesetzgeber hat u.a. mit Besuchs- und Betretungsverboten in den Pflegeeinrichtungen reagiert. Aus der gesundheitspolitischen Sichtweise sind diese restriktiven Maßnahmen erforderlich, weil andere Maßnahmen bei fehlender Schutzausrüstung nicht ausreichend greifen.

Gleichzeitig entwickelt sich eine Diskussion um die „Lockerung“ des Besuchsverbots. Der Spannungsbogen reicht hierbei von „Gesundheitsschutz über alles“ bis zur Selbstbestimmung des Einzelnen. In Bezug auf die Selbstbestimmung wird in diesem Zusammenhang insbesondere das Recht auf „WIE Sterben durch und mit dem Corona-Virus“ intensiv diskutiert.  Diese Diskussion ist notwendig, aber geht es thematisch wirklich um die Würde des Einzelnen oder die tatsächlichen Bedürfnisse der betroffenen Menschen?“ […]

Den vollständigen Wortlaut entnehmen Sie bitte der Pressemitteilung.