Deutscher Evangelischer Verband
für Altenarbeit und Pflege e.V.

DEVAP-Pressemitteilung, 28.01.2020: Die Verschwörungstheorien des obersten Patientenschützers

Der DEVAP nimmt in seiner aktuellen Pressemitteilung Stellung zur Aussage von Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, zum Vorwurf des „schleichenden Systems der Triage in den Heimen“:

„Auf der Grundlage einer intransparenten Datenerhebung werden schillernde Thesen aufgestellt und den Heimen unterstellt, dass sie eine „stille Triage“ durchführen“, kritisiert Wilfried Wesemann, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) e.V. und bezieht sich dabei auf die jüngsten Mutmaßungen unter anderem von Eugen Brysch und auch der Grünenpolitikerin Corinna Rüffer in der Sendung FAKT am 26.01.2021. „Mit zunehmender Dauer der Pandemie werden die Diskussionen immer schräger und die Vorwürfe gegen die Heimbetreiber immer skurriler.“

Der DEVAP hat sich in den vergangenen Wochen mehrfach kritisch zu den Vorwürfen gegenüber den Mitarbeitenden in der Pflege geäußert.

„Leider trifft auch diese Berichterstattung wieder einmal die Mitarbeitenden auch in unseren Einrichtungen“, bedauert Wesemann. „Es ist Standard in den Heimen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner bei Einzug nach vorliegenden Patientenverfügungen gefragt werden. Im Hospiz- und Palliativgesetz wurde zudem das Instrument der gesundheitlichen Versorgungsplanung im Alter implementiert, das viele Einrichtungen anbieten und in Einzelfällen durch ethische Fallbesprechungen ergänzen.“

Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Selbstbestimmung der Bewohnerinnen und Bewohner in Bezug auf ihre pflegerische, betreuerische und medizinische Versorgung in Notfall- und in Pflegesituationen sowie in der letzten Lebensphase zu stärken. Durch die Beratung einer Vorsorgeplanung sollen unerwünschte medizinische Maßnahmen, insbesondere in Notfallsituationen, im Krankheitsverlauf und am Lebensende vermieden werden.

„Den Mitarbeitenden haltlos zu unterstellen, sie nähmen gemeinsam mit Ärzten eine Auswahl vor, welcher Bewohner, welche Bewohnerin, eine intensivmedizinische Versorgung erhält, ist ein Angriff, der von uns nicht hingenommen wird“, so Wesemann abschließend. „Wir fordern eine öffentliche Klarstellung und laden Herrn Brysch und auch Corinna Rüffer vom BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN gerne dazu ein, ihnen die bestehenden Konzepte der Altenhilfe vorzustellen und eine unserer Mitgliedseinrichtungen zu besuchen.“