Deutscher Evangelischer Verband
für Altenarbeit und Pflege e.V.

DEVAP Pressemitteilung 2022 - Start in die digitale Welt. DEVAP fordert Standard für digitale Pflegedokumentation in der ambulanten Pflege

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) berichtet in seiner aktuellen Pressemitteilung vom Projekt der Diakonie vor Ort gGmbH Gummersbach, bei dem ein Standard für eine digitale Pflegedokumentation und einen elektronischen Leistungsnachweis für die ambulante Pflege etabliert wurde (s. Artikel Häusliche Pflege 04.11.2021):

„Alle reden von der Digitalisierung in der Pflege, aber bei den Einrichtungen kommt nichts Brauchbares an. Das ist der Eindruck, den viele Mitarbeitende in der ambulanten Pflege seit Jahren haben.“, so Sebastian Wirth, Vorsitzender des DEVAP-Fachausschusses ambulante pflegerische Dienste und Geschäftsführer der Diakonie vor Ort. „In der Telematik kommt die ambulante Pflege inzwischen als Überschrift vor, jedoch ohne deren direkte Beteiligung bei der Ausgestaltung und mit viel zu großen Zeitfenstern für die Etablierung digitaler Verfahren“, so Wirth weiter.

Der DEVAP hat in einem Laufzettel für die digitale Abrechnung bereits erste Vorschläge für einfache digitale Lösungen vorgelegt. Doch bisher bleibt es dabei: Jede Kasse hält an ihrem Verfahren fest. Genau das geht zu Lasten der Einrichtungen und der Mitarbeitenden.

„In der digitalen Welt müssen die Verfahren auf der existierenden Datenbasis gründen und von allen einheitlich angewandt werden - von Kassen und Einrichtungen. Änderungen daran müssen zudem einvernehmlich festgelegt werden. Dabei ist maßgeblich, dass dabei nur auf die bereits erfassten Daten zurückgegriffen wird.“, erklärt Wirth.

Der DEVAP möchte weitere praxisnahe Bausteine für die allgemeine digitale Nutzung entwickeln und erproben. So hat der Fachausschuss Ambulant Vorschläge zur digitalen Pflegedokumentation und die notwendigen Unterlagen beim Patienten entwickelt, inklusive eines elektronischen Leistungsnachweises und einer revisionssicheren Abrechnungsprüfung. Die Implementierung im Datenprogramm erfolgte von der Diakonie vor Ort gGmbH Gummersbach als Best-Practice-Beispiel.

„Inzwischen werden diese Dateien von vielen anderen ambulanten Einrichtungen übernommen.  Der DEVAP fordert schon lange, einheitliche und für alle verbindliche digitale Lösungen in der Pflegedokumentation, der Leistungserfassung und der Abrechnung.“, so Wirth weiter. „Mit diesem Projekt ist ein erster Schritt getan – wenn er denn von allen Vertragspartnern der Selbstverwaltungen aufgegriffen wird. Selbstverständlich bleiben Änderungen möglich – wenn sie einheitlich erfolgen und die Daten bereits in den Programmen enthalten sind. Sollten diese extra erhoben werden müssen, kann der Aufwand beziffert und die Kostenfrage geklärt werden.“

Die Verhandlungspartner auf der Bundesebene und den Landesebenen müssen sich diese digitalen Projekte ansehen und brauchbare Ansätze einheitlich übernehmen. „Der DEVAP unterstützt gern und seine Einrichtungen sind für weitere Best-Practice-Projekte zu gewinnen – jederzeit!“, so Wirth abschließend.

Anlage:   DEVAP-Pressemappe „Bürokratieentlastung durch Digitalisierung in der ambulanten Pflege“