Deutscher Evangelischer Verband
für Altenarbeit und Pflege e.V.

DEVAP-Pressemitteilung, 18.01.2021: Wertschätzung sieht anders aus – Diskussion um die Impfpflicht für Pflegekräfte

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) nimmt in seiner aktuellen Pressemitteilung zu der politischen Äußerung Stellung, dass es eine Impfpflicht für Pflegekräfte geben solle:

„Wertschätzung sieht anders aus und es wird Zeit, dass die Pflegebranche ernst genommen und nicht als Prügelknabe der Nation wahrgenommen wird“, so Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP. „Alle, die wollen, werden geimpft. Es ist nicht notwendig und zielführend, hier zu moralisieren. Wir habenkeine Impfverweigerer, sondern Impfkritiker. Eine gute Aufklärungspolitik führt hier zum Erfolg“.

Die Einrichtungen und Dienste arbeiten in der nun fast 11 Monate dauernde Pandemie am Limit, die Mitarbeitenden leisten Herausragendes, um die Situation für die Bewohner und in der Häuslichkeit Gepflegten so erträglich wie irgend möglich zu machen.  

Statt also die Mitarbeitenden in der Altenpflege, die seit Monaten dafür sorgen, dass notwendige und aufwändige Hygienekonzepte umgesetzt, Besuche der An- und Zugehörigen möglich sind und auch noch Testzentren (PoC Schnelltests) unterhalten werden, durch respektlose Diskussionen der Politik, um eine Impfpflicht zu demoralisieren und sie allein zu lassen, müssen nun andere Töne angeschlagen werden.

Eine nicht repräsentative Blitzumfrage bei den Mitgliedern des DEVAP hat gezeigt, dass die Impfquote bei den prioritär zu impfenden Pflegekräften in der stationären Altenhilfe inzwischen bei 65 – 70% liegt. Nach Anlauf der Impfaktionen hat sich gezeigt, dass die zuvor prognostizierte Impfquote von unter 50 % bei den Pflegenden durch Aufklärung und gezielte Informationen deutlich höher liegt und auch noch weiter steigen wird.

„Die Herausforderungen zur Bewältigung der Pandemie liegen bei der Gesundheitspolitik, nicht allein bei den Pflegeeinrichtungen“, so Wilfried Wesemann abschließend. „Es gilt, die Mitarbeitenden in der Pflege in ihrer Arbeit zu unterstützen und ihnen für das, was sie Tag und Nacht leisten, die ihnen gebührende Wertschätzung entgegen zu bringen.“