DEVAP-Impulspapier veröffentlicht: Kompetenzorientierter Personaleinsatz als Chance
Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) veröffentlicht auf seiner Fachtagung „Qualifikationsmix neu denken“ am 08.06.2022 ein Impulspapier zur Aufgabenverteilung und Qualifikation in der Pflege:
„Ein „Weiter so“ ist nicht zielführend – die Pflege ist gefordert jetzt Veränderungsprozesse anzustoßen und den Personaleinsatz anhand der Kompetenzen neu zu strukturieren. Eine qualitativ hochwertige Versorgung in allen Bereichen der Pflege muss dabei erklärtes Ziel aller Akteure in Politik und Praxis sein!“, so Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP.
„Die ambulante und stationäre Langzeitpflege steht vor großen personellen Herausforderungen und Entwicklungen, welche zeitnah eingeleitet werden müssen. Dabei sind verschiedene Faktoren leitend: Die Einführung der generalisierten Ausbildung, die neuen Vorbehaltsaufgaben, die Akademisierung in der Pflege und auch die Einführung der Personalbemessung nach § 113c SGB XI“, so Wesemann weiter. „Dies sind Umbrüche, die eine veränderte Gewichtung im Personaleinsatz zwischen Pflegefach-, Pflegeassistenz- sowie Pflegehilfspersonen und damit eine Neuordnung des professionellen Miteinanders mit sich bringen.“
Auf der DEVAP-Fachtagung „Qualifikationsmix neu denken“ am 08.06.2022 in Kassel wurde ein entsprechendes DEVAP-Impulspapier für ambulanten und stationäre Träger sowie Pflegeschulen zum Thema Aufgabenverteilung und Qualifikation in der Pflege veröffentlicht. Die 90 Teilnehmer diskutierten mit den Referenten über den künftigen kompetenzorientierten Personaleinsatz und die jeweiligen Chancen und Hürden.
„Die aktuellen, gesetzlichen Entwicklungen in der Pflege sind hilfreich, um Veränderungsprozesse bei den Trägern und den Pflegeschulen anzustoßen. Sie sind als Chance zu verstehen, um den steigenden Pflegebedarf bei geringer Personalausstattung auch künftig decken zu können“, so Wesemann abschließend. „Eine Umsetzung der Bausteine in die Praxis ist elementar. Hier sind Politik und Praxis gleichermaßen in der Pflicht, um die Pflege zukunftsfest zu gestalten.“
Der DEVAP hat im Oktober 2020 sein „Strategiepapier DEVAP Altenarbeit und Pflege 2021 bis 2025“ mit sieben Forderungen zur Weiterentwicklung der Pflege veröffentlicht. Eine dieser Forderungen lautet „Einheitliches Personalaufbaukonzept entwickeln: Ausreichend Personal und professionalisierte Mitarbeitende“. Hierzu wurde bereits ein Forderungspapier im Januar 2022 und nun das DEVAP-Impulspapier für Träger und Pflegeschulen veröffentlicht.