Deutscher Evangelischer Verband
für Altenarbeit und Pflege e.V.

Bericht 2. DEVAP-Vodcast zum Thema „Wenn der Sensor zweimal klingelt - Sensorik und Digitalisierung in der Pflege“

Am 17.11.2020 fand der zweite DEVAP-Podcast zum Thema Digitalisierung mit dem Titel „Wenn der Sensor zweimal klingelt - Sensorik und Digitalisierung in der Pflege“ statt. Die Patenschaft hat Tobias Kley, Verbundkoordinator Pflegepraxiszentrum Berlin (PPZ-Berlin) Evangelische Johannesstift Altenhilfe gGmbH, übernommen.

Die DEVAP Vodcast-Reihe mit aktiven Inputs von Expert*innen aus der Praxis und einem Austausch mit den Teilnehmenden ging am 17.11.2020 in die nächste Runde. Dieses Mal wurden die DEVAP Mitglieder eingeladen, anhand eines Praxisberichtes aus dem Pflegepraxiszentrum Berlin innovative digitale Lösungen für die Pflege kennen zu lernen und über erste Erfahrungen zu sprechen.

Ziel der Vodcast-Reihe ist es, die DEVAP-Mitglieder in eine noch ungewisse Entwicklung einer digitalisierten Pflegewelt frühzeitig einzubinden. Die Ideen sollen im Sinne eines Netzwerkes weitergetragen werden und so zu Wissenszuwächsen und Entscheidungshilfen in der Praxis führen.

Als Experte stand Tobias Kley, Verbundkoordinator Pflegepraxiszentrum Berlin (PPZ-Berlin) Evangelische Johannesstift Altenhilfe gGmbH, zur Verfügung. Nach einer kurzen Vorstellung des PPZ Berlin (Film), wurden die folgenden neuen Technologien präsentiert:

  • Inkontinenzsensorik Wear and Care
  • DFree Sensorik zum Kontinenztraining – ein mobiler Ultraschallblasenscanner
  • Gigasys Berührungslose Vitaldatenerhebung am Bewohnerbett
  • Escos copilot Sensorik im Pflegezimmer Aufstehmelder, Türmelder
  • UseCase Nachtdienst – Wie kann sich der Pflegeprozess unter dem Einsatz von Wear and Care, escos copilot und Gigasys verändern

Zur Frage in der anschließenden Diskussionsrunde, wie die Finanzierung durch die Krankenkassen aktuell aussieht, führt Hr. Kley aus, dass bisher nur vereinzelt Kassen im Rahmen eines persönlichen Budgets einzelne Technologien unterstützen. Von einer Refinanzierung sei man weit entfernt. Die Krankenkassen sollten jedoch ein hohes, wirtschaftliches Eigeninteresse an solchen Technologien haben, um z.B. Kosten für schwere Stürze zu vermeiden und auch die Pflege grundsätzlich, durch mehr individuelle Informationen zum Pflegebedürftigen (z.B. Lagerung), zu verbessern. Dies muss in die laufenden Gesetzgebungsprozesse und auch in die Stellungnahme zu den Eckpunkten zur Pflegereform 2021 eingebracht werden.

Die Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen sind gegenüber den neuen Technologien sehr offen; vor allem wenn der persönliche Nutzen klar erkennbar ist (Sensoren zur Sturzvermeidung) und wenig Fehlermeldungen auftreten. Je weniger der Nutzen erkennbar ist (z.B. Herdabschaltung), desto eher sinkt die Akzeptanz beim Nutzer. Im nächsten Jahr ist erneut ein Präsenztermin im PPZ Berlin geplant, bei dem sich die DEVAP-Mitglieder vor Ort die Innovationen ansehen und testen können.

Die Folge wurde aufgezeichnet und kann bei Interesse individuell zur Verfügung gestellt werden.

Die nächste Folge wird es im Frühjahr geben; Wilfried Wesemann, neuer DEVAP Vorsitzender und Direktion Stiftungen Sarepta / Nazareth, wird die Patenschaft mit Bethel übernehmen. Sollten Sie Themenvorschläge für weitere Folgen im Jahr 2021 haben, senden Sie uns diese gern zu.